Cooperativas Sin Fronteras
Kooperativen ohne Grenzen (CSF-D)

Cooperativas Sin Fronteras International ist ein Netzwerk von lateinamerikanischen Kooperativen aus 8 Ländern in Lateinamerika. Seit Ende 2017 haben wir mit Kooperativen ohne Grenzen ein Standbein in Deutschland. Die Geschäftsstelle von Kooperativen ohne Grenzen e.G. beliefert Euch/Sie mit den ökologisch angebauten Produkten unserer Mitgliedskooperativen. Mittlerweile haben wir eine eigene kleine Röstlinie aufgelegt.


Alle unsere Produkte erhalten Sie in Bioqualität mit dem entsprechenden Siegel. Sie stammen verbürgt aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft und tragen in ihrem Heimatland das Fairtrade-Siegel. Zwei der drei Kooperativen, deren Produkte wir momentan vertreiben, sind zusätzlich noch mit dem SPP-Siegel (Small Producer Symbol – Símbolo de Pequeños Productores) ausgezeichnet. Der Gesamtanteil der SPP-Zertifizierten Produkte beläuft sich auf 77%.

Wir handeln direkt und zu guten Preisen, von denen Sie und unsere Mitglieder, die Produzentenorganisationen in Lateinamerika profitieren. Eine win-win-Geschichte, vielleicht mit Happy End, wenn uns Klimawandel und Freihandelsabkommen keinen Strich durch die Rechnung machen.

Wenn Sie Fragen zu den Produkten oder Anbaubedingungen haben oder wissen wollen, wo genau Ihr Kaffee oder ihr Kakao herkommt und wer ihn angebaut hat – bitte kontaktieren Sie uns! Wir liefern Ihnen gerne Hintergrundinformationen, Geschichten und Fotos für ihre Werbung.


Interessiert an qualitativ hochwertigem Rohkaffee, Kakaobohnen oder Vollrohrzucker aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft? Wir liefern Rohware auch in kleineren Mengen (Kaffee ab 1 Sack= 69 kg, Kakao ab 1 Sack= 62 kg, Vollrohrzucker 1 Sack = 25 kg). Die Preise erfahren Sie in der Rubrik Großhandel.

Den exquisiten Röstkaffee können Sie mit derzeit 4 Sorten (Kaffee und Espresso) direkt im Webshop erwerben.


Hauptanteilseigener von CSF-Deutschland sind die Kooperativen des Netzwerkes selbst. Wir importieren die Rohwaren unserer Mitglieder und liefern dann je nach ihrem konkreten Bedarf an Sie aus – das ganze Jahr über.

Zertifizierungen und Siegel

Biozertifizierung

Alle Kooperativen und Produzentenorganisationen unseres Netzwerks sind biozertifiziert. Die Zertifizierungsfirmen sind alle in der EU anerkannt, erfüllen also mindestens den EU-Biostandard.

Viele unserer Kooperativen betreiben agrarökologischen Landbau, darunter einige mit überwiegend indigenen Mitgliedern. Die agrarökologische Landwirtschaft geht über die Standards und Anforderungen des Biolandbaus hinaus, der mittlerweile auch im großen Stil betrieben werden kann, während der agroökologische Ansatz in der Landwirtschaft auf kleinen Einheiten basiert.

Die Agrarökologie steht für eine alternative Landwirtschaft, die die Prinzipien des ökologischen Landbaus streng auslegt und Nahrungsmittel in kleineren Einheiten anbaut, um für die Pflanzen möglichst naturnahe Bedingungen im Gleichgewicht der Natur zu bewahren und so z.B. die Ausbreitung von Schädlingen zu verhindern, das heisst eine Landwirtschaft, die dem Einsatz von Agrochemie zuvorkommt. Dem Konzept der Agroökologie am nächsten kommt die biologisch-dynamische Landwirtschaft (z.B. Demeter) oder die Permakultur. Ein bekannter Unterstützer dieser Bewegungen war der deutschstämmige brasilianische Umweltminister José Lutzenberger, der in den 90er Jahren auch im Rahmen der UN eine Umkehr in der Landwirtschaft propagiert hat, um den Globus zu retten. Die UN-Konferenz in Rio de Janeiro 1992 gilt als Meilenstein für die Integration von Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen und war seit 1972 die erste größere internationale Konferenz, die Umweltfragen in einem globalen Rahmen diskutierte. Im Nachfolgeprozess der Rio-Konferenz wurde die Kommission für Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development, CSD) gegründet, die den Umsetzungsprozess der Konferenzergebnisse überwacht. Die Kooperativen, mit denen wir seit Jahren zusammen arbeiten, stehen hinter den Konzepten des Bioanbaus, einige davon waren Pioniere in ihrem Land.

Faire Siegel

Fairtrade

Fairtrade ist das bekannteste Fairhandelssiegel
und wird vor allem in Supermärkten und Discountern verwendet.

Das blaugrüne Fairtrade-Siegel ist in Deutschland vor allem aus Supermärkten und Discountern bekannt. Fairtrade garantiert unter den Fairhandelssiegeln dem Mindeststandard und und ist für ethische Konsumentinnen etwa das, was das EU-Biosiegel für Bio-Konsumentinnen ist. Alle Produzentenorganisationen und Kooperativen unseres Netzwerks sind in ihrem Ursprungsland mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet worden. Auch im Fairtrade-System muss jedes Glied der Handelskette extra geprüft und zertifiziert werden. Dies ist auch in unserem Fall – ebenso wie die Biozertifizierung – mit Kosten verbunden. Da die Kosten für die Fairtrade Zertifizierung als bekanntestes Siegel für Importeure vergleichsweise hoch sind (auch wenn wir ein Handelsunternehmen im Besitz der bereits zertifizierten Produzentenorganisationen selbst sind), können wir uns die Fairtrade-Zertifizierung in Deutschland leider momentan noch nicht leisten.

SPP – Simbolo de Pequeños Productores (Small Producers Symbol)


Das SPP-Symbol wurde von CLAC lanciert, dem 2004 gegründeten Verband lateinamerikanischer und karibischer Produzentenorganisationen. Das SPP-Symbol zeichnet Produkte aus, die zu 100% aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft stammen. Bei Mischprodukten müssen alle Zutaten von zertifizierten Produzenten kommen, mindestens aber 50%, wenn einzelne zertifizierte Zutaten nicht verfügbar sind. Das Kleinproduzenten-Symbol ist das einzige Siegel, das ausschließlich den Produkten vorbehalten ist, die aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft stammen. Da die Zertifizierung für das Kleinproduzenten-Symbol meistens von zugelassenen Bio-Kontrollstellen durchgeführt wird, fallen die Kosten für die Produzentenkooperativen in der Regel geringer aus als bei anderen Zertifizierungen.

Warum Direktvermarktung?

Unser Konzept

Seit mehr als 10 Jahren arbeiten wir als internationales Kooperativen-Netzwerk unter dem Dach von Cooperativas Sin Fronteras eng zusammen. Wir tauschen uns aus, was Anbautechniken, Verarbeitungsmethoden und die Vermarktung unserer Produkte betrifft. Gemeinsam beobachten und analysieren wir den Wind, der der bäuerlichen Landwirtschaft national wie international um die Nase weht und versuchen, effiziente und zukunftsweisende Strategien zu entwickeln.
Cooperativas Sin Fronteras (CSF), 2007 gegründet, hat derzeit 22 Mitgliedsorganisationen in 9 Ländern. Von unseren Mitgliedern sind 16 Kooperativen und Vereinigungen von Kleinbauern, der insgesamt über 15.000 Bauernfamilien angehören. Die restlichen 6 Organisationen im Netzwerk sind Vermarktungspartner oder Beratungsorganisationen. Gemeinsam produzieren, verarbeiten und vertreiben wir hochwertige Bio-Lebensmittel, die aus biologischem, biodynamischem oder agrarökologischem Anbau stammen. CSF International ist als gemeinnützige (non-profit) Organisation in Costa Rica registriert und unterhält in San José ein Koordinationsbüro (CSF-International).


Bio und Fair aus Lateinamerika
In puncto Anbau und Vermarktung von Bioprodukten aus kleinbäuerlicher Produktion hat sich in den letzten Jahren in Lateinamerika viel getan. Die Anbauflächen des ökologischen Landbaus haben sich in den letzten Jahren von Argentinien im Süden bis Nicaragua, wo unser nördlichstes Mitglied beheimatet ist, (fast) überall ausgeweitet. Auch die lokale und regionale Nachfrage nach Bioprodukten steigt stetig. Von Porto Alegre über Lima bis San Jose haben neue Biomärkte und Bioläden geöffnet. De facto sind eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie eine umweltgerechte Landwirtschaft international zum Megatrend geworden.Der faire Handel funktioniert für den Teil unserer Produktion, den wir zu Fairhandelsbedingungen in Europa oder den USA vermarkten können – aber leider längst nicht für Alles. Der Fairhandelsmarkt steckt In unseren Ländern selbst noch in den Kinderschuhen.

Bio – immer größer und immer mehr
In den Anfangsjahren des Ökolandbaus stammten fast alle Agrarprodukte aus bäuerlicher Produktion, das heißt von kleinen Biohöfen, Erzeugergenossenschaften oder Bauernvereinigungen. Inzwischen bewegen sich immer mehr große und international agierende Firmen auf diesem Markt. Auch in Lateinamerika entstanden immer größere Produktionseinheiten im Bioanbau. Auf großen Plantagen, teilweise im Vertragsanbau, teilweise durch große internationale Firmen direkt betrieben, werden immer mehr Bio-Ananas, Bio-Bananen oder Bio-Avocados angebaut. Einerseits hat dies die Bioprodukte aus Übersee auch für Anna Normalverbraucherin erschwinglich gemacht, andererseits widerspricht die Existenz großer Plantagen in Monokultur dem Grundgedanken einer agroökologischen Landwirtschaft mit Diversifizierung und Mehrfelderwirtschaft.
Auch wenn die mit dem Öko-Siegel oder sogenannten nachhaltigen Siegeln ausgezeichneten Riesenplantagen mit etwas weniger Spritzmitteln und Düngern auskommen als Plantagen im konventionellen Landbau, so ist doch die soziale und ökologische Qualität der dort erzeugten Lebensmittel eine andere. Bei den auf den Farmen unserer Mitgliedskooperativen angebauten Produkten können Sie sicher sein, dass viele Hände und Köpfe der bäuerlichen Familienökonomie mit Engagement und Kreativität dabei mitgewirkt haben, diese hohe Qualität zu erhalten und gleichzeitig durch eine clevere Organisation und Logistik unsere bäuerlichen Produkte wettbewerbsfähig zu halten. Dieser Trend spiegelt sich auch im Fairen Handel.

Fairer Handel und der Trend zur Großplantage
Gegründet, um mit besseren bzw. „fairen“ Preisen die Lebensbedingungen der bäuerlichen Erzeuger und Erzeugerinnen in den Ländern des globalen Südens zu verbessern, gilt inzwischen auch für den Fairen Handel, dass ein immer größerer Teil der gehandelten Waren von großen Plantagen stammt. Diese werden von den großen Firmen oder Global Players des Nahrungsmittelsektors betrieben. Die für große Firmen charakteristische Priorisierung von schneller Rendite und Effektivität setzt andere, v.a. agrarökologische und gemeinwohlorientierte Produktionsformen unter Druck, die erst auf längere Sicht ihre Produktivität und Rentabilität beweisen. Zwar hat der Faire Handel in den letzten Jahren die Arbeitsbedingungen auf den großen Plantagen in den Fokus genommen, doch der den großen Firmen innewohnende Druck auf Nahrungsmittelpreise und Land hat vor allem kleinbäuerliche Betriebe stark unter Druck gesetzt und teilweise zur Aufgabe gezwungen. So ist der Anteil der Nahrungsmittel aus bäuerlicher Produktion auch im fairen Handel enorm zurückgegangen. In unseren Augen ist das ein bedenkliches Signal, denn nach wie vor wird die Weltbevölkerung überwiegend mit Grundnahrungsmitteln aus der bäuerlichen Landwirtschaft versorgt. Auch in Sachen Ökologie und Landschaftsschutz sind bäuerliche Betriebe größeren Plantagen meist haushoch überlegen.

Bäuerliche Landwirtschaft – sozial und ökologisch unverzichtbar
Durch kleinere Produktionseinheiten, manuelle Sortenvermehrung und einen bewussten Umgang mit knappen Ressourcen erhält und mehrt die bäuerliche Landwirtschaft eine unglaubliche Biodiversität. Sie basiert auf Handarbeit und sichert Beschäftigung im ländlichen Raum. Die bäuerliche Landwirtschaft ist nach wie vor die Lebensgrundlage vieler Menschen und geht schonend um mit Natur und Umwelt. Auch aus ökologischen Gründen empfiehlt es sich, die bäuerliche Landwirtschaft speziell zu fördern. Sie steht der großflächigen Öko-Plantagen-Landwirtschaft in nichts nach, was die Qualität der Produkte betrifft. Und sie ist sozial um einiges nachhaltiger als diese.

Gemeinsam stärker
Alle Mitglieder von Cooperativas sin Fronteras unterstützen sich gegenseitig bei der Vermarktung der Agrarprodukte auf dem internationalen Markt. Wir lernen voneinander im Hinblick auf Erfahrungen auf internationaler und auf lokaler Ebene. Denn wir exportieren nur einen geringen Teil der Produktion ins Ausland. Die meisten unserer Agrarprodukte werden auf lokalen Wochenmärkten in Lateinamerika und immer mehr auch über lokale Supermärkte vertrieben. Um hohen Qualitätsansprüchen zu genügen und Marktmacht zu bilden, tauschen wir uns aus bei der Weiterverarbeitung von Produkten, z.B. bezüglich ressourcenschonender Verfahren bei der Trocknung von Kaffee, nachhaltiger Energiegewinnung, bezüglich neuer Verfahren der Kompostierung und bei der Verbesserung traditioneller Verfahren bei der Bekämpfung von Schädlingen mit biologischen Methoden. So können Sie sicher sein, ein hochwertiges und nachhaltiges Agrarprodukt zu beziehen.

Direktvertrieb und Wertschöpfungskette
Der Ansatz des Fairen Handels war immer, soviel der Wertschöpfung wie möglich im Ursprungsland zu belassen, solange das für die Produzent_innen lohnenswert ist. Wenn man die Wertschöpfungskette aber genauer betrachtet, ist es weder die Produktion noch die Weiterverarbeitung von Agrarprodukten, sondern der Handel, der meist die größten Margen abwirft. Marktkenntnis und Marktmacht sind also die Faktoren, die den größten Gewinn versprechen. Diese Analyse hat Cooperativas Sin Fronteras vor einigen Jahren dazu gebracht, nicht nur einen genauen Blick auf die Möglichkeiten zu werfen, Rohstoffe vor Ort zu veredeln oder weiterzuverarbeiten – was u.a. durch die technischen Möglichkeiten in den Herkunftsländern und/oder die hohen Importzölle der Industrieländer für verarbeitete Waren in vielen Fällen weder einfach ist noch besonders rentabel. Daher wurde Schritt in die Direktvermarktung unserer Produkte in einem Land des Nordens getan. Dies schließt natürlich den Aufbau geeigneter Strukturen ein. Wir haben die Organisationsform einer Kooperative/Genossenschaft gewählt, ein ziemlich schwerfälliger Tanker, wie wir inzwischen wissen. Die Kommunikationskanäle, die das zu erwerbende Know-How, die Marktkenntnisse und das Wissen über Vertriebsstrukturen wieder zurück nach Lateinamerika transportieren, müssen in den nächsten Jahren aufgebaut werden. Wenn die Pandemie vorüber ist, machen wir einen weiteren Anlauf.

Wie Sie uns dabei unterstützen können?

Zum Beispiel, indem Sie unsere Waren zu köstlichem Kaffee oder zu leckerer Schokolade verarbeiten und uns an Ihre Kollegen und Kolleginnen empfehlen!

Wo wir arbeiten

Produzentenorganisationen und Handelspartner